Junggesellenabschied
Heute fand der Junggesellenabschied statt. Bereits morgens um 10 Uhr ging es los zum Beauty-Salon. Da das ja so gar nicht mein Ding ist und ich schon nicht besonders glücklich mit der Maniküre nach meiner eigenen Hochzeit war, entschied ich mich für eine Pediküre. Die meisten hatten sich für beides angemeldet, manche hatten noch zusätzlich eine Gesichtsmassage gebucht. Anschließend ging es zum Haus der Braut, wo wir uns mit ein paar Spielen die Zeit vertrieben haben. So musste z.B. jeder Gast ein Bild des Bräutigams malen. Kunst war definitiv noch nie meine Stärke und zum Glück ging das ein paar anderen wohl auch so. Umso mehr Spaß hatten wir dabei! Und am Ende sah mein Bild dann doch gar nicht so schlimm wie befürchtet aus.
Um 19 Uhr hat uns dann ein Party-Bus abgeholt und zu dem Restaurant gefahren, wo es eigentlich Abendessen geben sollte. Auf dem Weg dorthin musste ich feststellen, dass Amerikaner nochmal ganz andere Musik hören. Ich kannte kaum ein Lied, was gespielt wurde, während alle anderen laut mitsingen konnten. Im Restaurant angekommen, ist alles schief gelaufen, was man sich so vorstellen kann. Zum einen war die Reservierung nicht im Computer. Wir waren 10 Leute. Die bekommt man natürlich auf die Schnelle nicht irgendwo unter. Sie haben dann Tische zusammengeschoben und Hocker geholt, damit wir zumindest zusammen sitzen konnten. Das nächste Dilemma ließ aber nicht lange auf sich warten. Nachdem alle bestellt hatten, kamen die Getränke relativ schnell, aber erst nach 45 Minuten kam einer der Kellner und meinte, dass die Hälfte der bestellen Essen nicht mehr verfügbar sei. Da wir um 21.30 Uhr schon in der nächsten Location sein mussten (mittlerweile war es 20.45 Uhr), haben wir dann beschlossen, dass wir versuchen, dort etwas zu essen zu bekommen.
Direkt vor der Tür sind wir dann wieder in den Party-Bus eingestiegen, der uns zum Dragqueen-Bingo gebracht hat. Ich hatte vorher noch nie etwas von Dragqueen Bingo gehört. Ich weiß auch nicht, ob es sowas überhaupt in Deutschland gibt… Glücklicherweise hatte die Küche dort noch nicht geschlossen, sodass alle noch etwas zu essen bekamen. Als es dann losging, dachte ich mir relativ schnell, dass ich eigentlich vermeiden will, mit einem Bingo auf die Bühne gerufen zu werden. Es kommt ja nicht nur dazu, dann im Mittelpunkt zu stehen und von der Dragqueen „geröstet“ zu werden, sondern dass ich verstehen musste, was sie sagt. So war das Gelächter groß, als wir eins der Bingos im Stehen gespielt haben und sobald die Zahl aufgerufen wurde, musste sich hingesetzt werden. Ich stand als letzte von unserem Tisch noch und habe mich gefreut, als eine Zahl, die dann auch auf meinem Board stand, aufgerufen wurde. Das konnte natürlich von der Dragqueen nicht unkommentiert bleiben… Aber ich musste zumindest nicht auf die Bühne.
Nach dem Bingo ging es dann mit dem Partybus weiter zu einer Disco. Ich glaube, ich war in meinem Leben noch nie in so einer lauten Disco. Von dem Bass dachte ich, dass er meinen Herzschlag beeinflusst, so intensiv war der… Nach einer Stunde ging es dann aber schon wieder mit dem Partybus nach Hause, denn er war nur bis um 1 Uhr gebucht. Zuhause haben wir dann noch ein bisschen Quatsch gemacht (die Braut ist Konditorin und kam nicht mehr dazu, rechtzeitig alle Kekse für die Party zu verzieren; also haben wir uns die noch ein wenig vorgenommen…). Die meisten waren danach dann relativ schnell im Bett, während nur noch drei von uns einen Film schauen wollten.
Am nächsten Morgen kam dann der Bräutigam nach Hause und hat für alle Frühstück gemacht. Nachdem wir noch etwas Ordnung gemacht haben und ihn raten lassen haben, wer welches Bild gemalt hat, bin ich dann nach Hause gefahren.
