"Urlaub" in Deutschland
Heute sind wir aus unserem „Urlaub“ in Deutschland zurückgekommen. Es war sehr schön, weil wir so viele unserer Freunde und Familien sehen konnten. Auf der anderen Seite war es auch irgendwie seltsam, keine eigene Wohnung zu haben, in die man dort zurückkommt.
Man merkt auch, dass unser Leben in den USA irgendwie in einer Parallelwelt stattfindet. Man verpasst einige Dinge, die man mal eben nicht übers Telefon oder whatsapp mitteilt.
Eine lustige Geschichte können wir aber noch vom Flug erzählen. Bene hat sich auf dem Flug ein Bier bestellt. Der junge Mann auf der anderen Seite des Ganges fand das wohl eine gute Idee und wollte sich ebenfalls eins bestellen. Die Stewardess wies ihn aber darauf hin, dass es sich bei der Fluggesellschaft um eine amerikanische handelt und somit Bier erst ab 21 Jahren ausgegeben wird. Trotz des Versuchs der Überredung mit dem Argument, dass wir nach Deutschland fliegen und er dort Bier bekommen würde, blieb der Versuch erfolglos.
Nachdem wir wieder in Detroit angekommen sind, habe ich übrigens festgestellt, dass in meinem Handgepäck noch eine Auftrenn-Nadel war. Da hatte ich wirklich Glück, dass mir die nicht bei der Sicherheitskontrolle abgenommen wurde. Aber mit der ganzen Schokolade im Gepäck sahen wir wohl harmlos aus 😊
Weswegen der Urlaub übrigens in Anführungszeichen steht, ist nicht nur, weil wir nach Hause geflogen sind, sondern, weil es hier offiziell auch keinen Urlaub gibt. Es gibt ein paar gesetzliche Feiertage (wie z.B. den ersten Weihnachtsfeiertag) und welche, die dir der Arbeitgeber zuspricht (wie z.B. Martin Luther King Day – Bene hat frei, ich nicht) und dann gibt es noch „paid time off“. Das ist mehr oder weniger das Urlaubsbudget. Allerdings geht davon auch Zeit ab, wenn du krank bist oder aus einem anderen Grund nicht arbeiten kannst. Es ist auch keine Mindestanzahl gesetzlich vorgegeben. Der Durchschnitt liegt hier US-weit bei 11 Tagen und erhöht sich bei langjähriger Zugehörigkeit zum Unternehmen. Da es hier auch ebenfalls keine gesetzlichen Kündigungsfristen gibt, kannst du innerhalb eines Tages gekündigt werden.
Da das viele nicht wussten, dachte ich, ich schreibe das nochmal für alle auf.
