Berichte von 07/2023

Ein Wochenende in Chicago III

Samstag, 22.07.2023

Der heutige Tag war vollgepackt. Zuerst sind wir frühstücken gegangen. Wir hatten Glück und konnten einen Platz draußen bekommen, denn das Café ist sehr beliebt, weil es sich als Startpunkt der Route 66 sieht und auch Barack Obama schon dort frühstücken war. Es war bereits relativ warm, aber drinnen wird es immer so sehr runtergekühlt, dass man nach kürzester Zeit friert (gestern Abend im Restaurant hatte ich ein T-Shirt, zwei Pullover und Bene’s Jacke an). Anschließend wollten wir uns kurz die große Eingangshalle der Union Station anschauen. Sie war allerdings bereits für ein privates Event verbarrikadiert worden. Die beeindruckende Dachkonstruktion konnte man aber trotzdem erkennen.

Unser nächstes Ziel lautete damit: Willis-Tower. Es ist der höchste Turm der Stadt und hat ein paar Außen-Plattformen (Balkone) mit Glasböden. Nachdem der Ticketautomat sich nicht überreden lassen wollte, uns ein Ticket auszuspucken, haben sich die Jungs an dem einzigen menschlichen Schalter angestellt. Die Tickets haben wir dann für 18 Uhr bekommen und mussten uns überlegen, was wir in der Zwischenzeit noch machen wollen. Ziemlich schnell war klar, dass wir auch noch einen Tisch für abends im House of Blues reservieren wollen, weil das Paul’s Lieblingsrestaurant in Chicago ist und wir dort vorher nicht reinkamen. Für die Zwischenzeit haben wir uns dann entschlossen, an den Strand zu gehen.

Zurück im Hotel haben wir unseren Rucksack gepackt und sind nun in die entgegengesetzte Richtung zum Strand losgelaufen. Wir hatten uns noch keine 2 Minuten auf das Handtuch gesetzt, als es anfing zu regnen. Zuerst waren es nur ein paar Tropfen, aber mit einem Blick weiter raus aufs Wasser war klar, dass wir ein Problem haben, wenn das noch zu uns kommt. Also haben wir schnell wieder alles eingepackt und sind losgelaufen. Es dauerte auch nicht lange und es fing an, stärker zu regnen. In der Straßenunterführung haben wir dann kurz gewartet, dass es wieder etwas nachlässt und sind dann weiter gelaufen. Weit kamen wir nicht, als es richtig runterkam. Anstatt uns unter zu stellen, sind wir einfach in das nächstgelegene Kaufhaus geflüchtet, um dort dann für $7,50 die schlechteste Brezel meines Lebens zu essen… Wir haben uns etwas umgesehen und sind dann wieder raus gegangen: Pünktlich zum Ende des Regens! Wir hatten auch, bevor wir aus dem Hotel losgelaufen sind, noch unseren Regenschirm aus dem Rucksack geräumt, weil „wir den ja nicht brauchen…“

Wieder im Hotel angekommen, haben wir beschlossen, die Zeit bis zur Besichtigung des Towers am Pool im 6. Stock zu verbringen. Dort gab es ebenfalls eine Außenterrasse mit Blick auf den Trump-Tower, auf der es sich gemütlich gemacht wurde, bis der nächste Schutt kam. Und der hatte es in sich! Wir waren schon am Überlegen, wie wir zum Tower kommen… aber der Regen meinte es gut mit uns und pünktlich, als wir los mussten, hörte es auf zu regnen.

Am Willis-Tower angekommen, konnten wir direkt ohne Anstehen nach oben fahren. Wir hatten einen super Blick über die Stadt. Bei den gläsernen Außenplattformen konnten wir dann noch ein paar Fotos machen. Bene und ich haben uns hier von Paul im Handstand fotografieren lassen. Der Blick durch den Glasboden 442 Meter nach unten ist dann doch sehr speziell; vor allem über Kopf.

Da wir noch etwas früh dran waren für unsere Reservierung im House of Blues, haben wir es uns am Fluss, der durch Chicago geht, noch etwas gemütlich gemacht. Hier steht auch ein Hochhaus, indem sich ganz oben Wohnungen befinden, dann eine Etage mit einem Fitnessstudio und darunter einige Etagen mit Parkplätzen für Autos. Da das Haus direkt am Fluss steht, kann man im untersten Kellergeschoss auch noch sein Boot parken.

Im House of Blues gab es wieder live Musik von einem Gitarrenspieler und später noch von einer Band mit einem Mundharmonika-Spieler, Gitarristen, Bassisten und Schlagzeuger. Hierbei ist besonders der Mundharmonikaspieler aufgefallen, der mit seinem Instrument die fehlenden Blasinstrumente ohne Weiteres ersetzen konnte. Es klang bombastisch gut.

Pünktlich um 21.30 Uhr sind wir dann wieder zum Navy Pier aufgebrochen, da es dort um 22 Uhr ein Feuerwerk geben sollte. Wir hatten Glück, da wir nicht genau wussten, wo das Feuerwerk abgeschossen wird und haben uns zufällig gut platziert.

Ein Wochenende in Chicago II

Freitag, 21.07.2023

Da mein Chef im Office in Chicago sitzt, habe ich am Freitag von Chicago aus gearbeitet und konnte somit ein paar Kollegen aus Chicago kennenlernen, sowie mir das neue Büro anschauen. Die Jungs haben sich in der Zeit das Technikmuseum und das Hancock Center angesehen.

[Bericht von Bene:

Im Technikmuseum sind vor allem die Eisenbahnen und die Flugzeuge interessant. Es gab auch verrückte Ausstellungsstücke, wie lebendige geklonte Mäuse, ein Haar von Abraham Lincoln oder ein Stück vom Mond. Das Highlight war auf jeden Fall U-505. Ein U-Boot, dem 8 Abschüsse zugeschrieben werden und dessen Geschichte sehr detailliert erzählt wird. Da die Amerikaner es geschafft haben, das U-Boot zu entern und bis nach Amerika ab zu schleppen, konnten sie so sehr viele Geheiminformationen und Militärtechnik sicherstellen. Das U-Boot ist nach dem 2. Weltkrieg in Chicago gelandet, weil der amerikanische Admiral aus Chicago kam und sich dafür eingesetzt hat, dass es nicht für amerikanische Zielübungen genutzt wird.

Wie auch im CN Tower in Toronto kann man auch im Hancock Center den Besucherplattform-Eintritt sparen, indem man mit dem Aufzug zum Signature-Room fährt. Das ist eine Bar/Restaurant, indem Paul und ich das erste Bier des Tages für lässige 10 Dollar pro Dose genossen haben. Direkt hinter dem Hancock Center beginnt der Stadtstrand, der leichte Vibes von Meer aufkommen lässt, da der Lake Michigan dezent zu groß ist. ]

Gegen 18 Uhr haben wir uns dann wieder im Hotel getroffen und sind zum Navy Pier losgelaufen. Dort steht ein großer Wohnturm, der halb schwarz gebaut wurde. Nur, weil sie den Platz, der ebenerdig ist, als öffentlich deklariert haben, konnte der Tower dort gebaut werden. Am Navy Pier war es sehr touristisch mit einem Riesenrad und einigen angebotenen Bootsfahrten. Nachdem die Sonne untergegangen war, haben wir uns dann auf den Weg zurück gemacht. Da wir erst für 22 Uhr einen Tisch im Andy’s reserviert hatten, sind wir zur Überbrückung nochmal in eine Kneipe einen Block entfernt gegangen.

Um 22 Uhr ging es dann los. Es wurde live Jazz-Musik zum Abendessen gespielt. Die Band bestand aus einer Saxophon-Spielerin, einem Gitarristen, einem Kontrabass-Spieler und einem Schlagzeuger (wobei das Schlagzeug nicht voll ausgestattet war). Die Musik war gut und um 23.30 Uhr haben wir das Restaurant wieder verlassen.  

Ein Wochenende in Chicago I

Donnerstag, 20.07.2023

Am Donnerstagmittag sind wir zu einem verlängerten Wochenende nach Chicago aufgebrochen. Nach etwa 4,5 Stunden Fahrt haben wir Paul etwas außerhalb der Stadt abgeholt. Er ist ein langjähriger Freund von Bene und war für Teile seiner Doktorarbeit in Chicago und konnte uns deswegen die Stadt zeigen. Anschließend haben wir am Ende der Blueline (Bahn) geparkt und sind mit dieser nach Chicago Downtown zu unserem Hotel gefahren. Das Hotel wollte pro Nacht $65 Parkgebühren, an dem P+R konnten wir für insgesamt $37 parken.

Abends sind wir noch Deep Dish Pizza essen gegangen, für die Chicago bekannt ist. Die Jungs waren begeistert, mein Fall war es nicht so ganz.

Anekdoten aus KW 28

Sonntag, 16.07.2023

Aus dieser Woche können wir nur von zwei interessanten Ereignissen berichten. Das erste hat sich Dienstagnacht zugetragen. Bene war bereits im Halbschlaf und ich kam gerade aus der Dusche, als plötzlich ein Lärm losging. Es hörte sich so an, als würde es aus Eimern schütten und in einem Schwall auf eine Plastikverkleidung oder ähnliches prasseln. Nach einem kurzen Blick aus unserem Schlafzimmerfenster hatten wir den Ursprung auf direkt neben unserem Haus begrenzt. Sehen konnten wir allerdings nichts. Als es nach ein paar Minuten immernoch nicht aufgehört hatte, hat Bene sich auf den Weg nach draußen gemacht. Dort ist er dann auf die Nachbarin getroffen, die aufgrund des Lärms aufgewacht war. Nachdem Bene draußen blieb, bin ich dann auch neugierig geworden und bin rüber gelaufen. Es kam eine riesige Fontäne aus den Büschen direkt vor dem Nachbarhaus, die mit aller Gewalt unter das Dach spritzte. Da wir einen Magneten mit Notfallnummern hatten, konnten wir der Nachbarin damit weiterhelfen und ihr wurde am Telefon nach langem Diskutieren versprochen, dass jemand vorbeikommt. Es war wirklich eine dicke Fontäne, die eine Menge Wasser spritzte. Kurz haben wir in Erwägung gezogen, durch ein Kellerfenster an den Schlauch zu gelangen und zumindest zu versuchen, die Fontäne mehr nach vorne zu richten. Allerdings kam uns beim Öffnen des Fensters direkt ein Wasserschwall entgegen. Als wir dann wieder aus dem Keller kamen, war die Fontäne plötzlich aus. Ob jemand von der Ferne das Wasser abgedreht hatte oder ob die Zeit um war, in der normalerweise der Rasensprenger wieder abgeschaltet wird, wissen wir nicht. Es ist zumindest am nächsten Abend nicht wieder losgegangen.

Am Freitag hatten wir ein Ticket bei unserem Apartment aufgemacht, weil unsere Schlafzimmertür nicht mehr schließt. Es scheint sich irgendwie durch die Wärme verzogen zu haben, denn es ließ sich vorher ganz normal schließen, dann ging es nicht, dann ging es eine kurze Zeit wieder, dann wieder schwerer und nun gar nicht mehr. Der Wind hatte sie in der Zwischenzeit auch einmal „geschlossen“ und wir haben sie nur mit Gewalt wieder auf bekommen. Dabei war allerdings die Tür gesplittert und nun war die Tür etwas über dem Türknauf gespalten. Tatsächlich kam direkt am Freitag jemand, um das zu beheben. Seine Lösung war: er dreht vier Schrauben in die Holztür und übermalt sie hinterher weiß. Das hätten wir selbst schöner hinbekommen – ohne Schrauben. Kleben hätte es hier definitiv getan.

Damit die Tür wieder zugeht, hat er sie etwas versetzt und an der Stelle unten, wo sie nun klemmte, einfach etwas von dem Holzrahmen rausgehobelt und wieder weiß gestrichen. Wir haben nun eine hässliche Tür mit vier Schrauben in einem weiß-Ton, der den Ton der Tür nicht trifft und sie klemmt weiterhin und lässt sich nur mit etwas mehr Kraft schließen. Beim Öffnen geht es dann mit Schwung, weil die Tür im Rahmen Spannung hat.

Wir sind gespannt, ob wir beim Auszug unsere Kaution zurückbekommen. Wenn so Reparaturen ausgeführt werden, frage ich mich, wie Wohnungen aussehen müssen, die ihre Kaution nicht zurückbekommen.

4th of July

Dienstag, 04.07.2023

Heute war hier Feiertag in den USA – 4th of July, Unabhängigkeitstag. Für den heutigen Tag haben wir uns eine Parade rausgesucht, die wir uns anschauen wollten. Die Parade fand nur ein paar Straßen entfernt von dem Apartment statt, in dem wir zuerst mieten wollten. Also etwa 30 Minuten entfernt von unserem jetzigen Apartment.

Die Parade sollte schon um 10 Uhr morgens starten, weswegen wir uns schon recht früh auf den Weg gemacht haben. Die Sonne hat ziemlich runtergebrannt, obwohl es noch sehr früh war und ich war froh, dass wir noch einen Platz im Schatten mit Blick auf die Parade finden konnten. Hans-Günther hat sich noch etwas mehr in den Schatten auf eine Treppe gestellt, die mit einem kleinen Geländer begrenzt war. Naja, sie war mit dem Geländer begrenzt, denn bei dem Versuch, sich leicht an zu lehnen, riss es einfach aus der Wand raus…

Die Parade lässt sich mit einem deutschen Faschingsumzug vergleichen, wenn auf einem deutschen Faschingsumzug nur Kirchengemeinden, Schulen, Bauern und irgendwelche Weinprinzessinnen fahren würden. Kurzum… die wenigsten sind gelaufen, die meisten sind gefahren und es gab nur einen Wagen von ca. 25, der Musik gespielt hat. Bei den Süßigkeiten für die Kinder wurde auch extrem gespart, obwohl zumindest Wassereis verteilt wurde. Meinen größten Respekt und auch am besten gefallen hat mir persönlich der Spielmannszug. Sie mussten bei der großen Hitze laufen und gleichzeitig spielen. Die Strecke ging zum Teil auch gut bergauf. Sie haben aber mit Abstand am meisten Feierlichkeit reingebracht.

Abends haben wir uns dann dazu entschlossen, uns nochmal ein Feuerwerk direkt um die Ecke anzuschauen. Es war zwar nur ein paar Blöcke entfernt, dennoch sind wir mit dem Auto hingefahren, weil es auch wieder erst um 22 Uhr beginnen sollte und wir am nächsten Morgen arbeiten mussten. Hier waren nicht so viele Leute wie in Clarkston und man konnte schon auf dem Sportplatz die aufgebauten Raketen sehen. Auf dem Weg vom Auto zum Platz hat Bene sich kaum vor Lachen eingekriegt, nachdem Hans-Günther im Vorgarten eines Hauses auch noch beim um die Kurve laufen, eine USA-Fahne am Nationalfeiertag umgetreten hatte.

Das Feuerwerk ging pünktlich los und hielt für etwa 40 Minuten an und war absolut bombastisch. Es war besser, als ich es mir vorgestellt hatte. Wir lagen direkt vor dem Sportplatz im Gras und konnten über uns das Feuerwerk betrachten. Die Menge an Raketen übertraf dabei das Feuerwerk vom Vortag um sicherlich das fünffache… Und das Finale war so heftig, dass ich kurz Panik bekommen habe, weil es so extrem laut und hell wurde, weil so viel gleichzeitig abgefeuert wurde. Außerdem waren wir extrem nah dran, was in Deutschland so nicht durchgegangen wäre.

Der Weg nach Hause gestaltete sich danach aber noch spannend. Da alle mitten in einem Wohngebiet geparkt hatten, standen wir noch eine Weile im Stau, bis wir rauskamen. Zwischendrin habe ich noch ein Auto angehupt, nachdem der Fahrer einfach an allen in der Seitenstraße vorbeigefahren war, die sich brav angestellt hatten. Als er dann an mir vorbeigefahren ist, habe ich dann doch gehupt, weil er einfach über die Gegenfahrbahn an allen vorbeigefahren ist…

03.07.2023 oder auch 07/03/2023

Montag, 03.07.2023

Heute Morgen haben wir einen kleinen Ausflug nach Detroit gemacht, da Bene sich Urlaub genommen hat und mein Arbeitgeber mir freigegeben hat. Wir haben etwas außerhalb geparkt und sind dann mit der Qline in die Stadt reingefahren. Die Qline fährt aus einem für deutsche Verhältnisse eher gewöhnungsbedürftigen Viertel nach Detroit Downtown. In dieser Straßenbahn gab es auch erstmal Streit, nachdem ein Fahrgast grundlos ausgerastet ist und den anderen beleidigt hat. Außerdem wurde man in der Straßenbahn tiefgekühlt. Grundsätzlich wird hier alles runtergekühlt, von Bürogebäuden bis Supermarkt… Nirgends kann man es längere Zeit ohne Pullover aushalten.

In Downtown angekommen, haben wir uns eins der großen Bankgebäude angesehen und anschließend das General Motors Gebäude besucht. Hier gab es Sportwagen aus allen Zeiten zu bestaunen.

Aus dem GM Gebäude heraus konnte man direkt in den People Mover steigen. Das ist eine Hochbahn, die in Detroit Downtown im Kreis fährt. Für eine Runde braucht sie etwa 15 Minuten. Wir sind eine Runde gefahren, um dann an einer Station auszusteigen, die uns zu einem HotDog (Coney Island) Stand geführt hat. Wir wollten vorher eine volle Runde fahren, weil der interessanteste Streckenabschnitt kurz vor unserem Einstieg lag; direkt am Wasser entlang. Nach etwa 25 Minuten sind wir dann an unserem Ziel ausgestiegen.

Bei dem Coney Island Geschäft angekommen, hat Bene einem Obdachlosen einen Hotdog gespendet und einen für jeden von uns bestellt. Diese Coney Island Hotdogs sind eine spezielle Detroiter Hotdog-Art, die, wie alle anderen Hotdogs, auch keine Delikatesse sind...

Abends sind wir dann etwa 45 Minuten nach Clarkston gefahren, um uns ein Feuerwerk anzuschauen. Normalerweise gibt es hier überall mehr als genug Parkplätze, aber es wurde weiträumig einiges abgesperrt und es war extrem voll, deswegen haben wir einen guten Fußmarsch entfernt geparkt. Die braven Deutschen in uns haben uns davon abgehalten, auf einem Parkplatz eines Apartments zu parken, während das einige Amerikaner nicht gestört hat. Generell parken die aber auch mit ihren Pickups auf allen Rasenflächen ohne eingezeichneten Parkplatz. Auch, wenn man dafür erst einen 15 cm hohen Bordstein hochfahren muss.

Das Feuerwerk war schön, weil die Raketen extrem hoch geflogen sind. Ich hatte es mir aber wesentlich pompöser vorgestellt. Noch während des Feuerwerks haben einige fluchtartig das Gelände mit ihren Autos verlassen. Wir hatten uns schon darüber gewundert. Sobald das Feuerwerk fertig war, ist aber das komplette Verkehrschaos ausgebrochen. Es ging absolut nicht vorwärts. Zuerst dachten wir, bis wir dort mit unserem Auto ankommen, wird sich das schlimmste schon aufgelöst haben, aber es ging kaum vorwärts. Also haben wir uns entschlossen, in die Gegenrichtung zu starten, was dazu führte, dass wir nach kürzester Zeit nicht mehr auf einer befestigten Straße fuhren. Es war schon sehr dunkel und kaum jemand war auf der Straße. Schnell fahren konnte man nicht, aufgrund der schlechten Straße (zumindest ich konnte das nicht). Nach den ersten 5 Schlaglöchern haben dann allen Kontrollleuchten im Armaturenbrett geleuchtet, weil das Auto dachte, dass wir einen Unfall gebaut hätten… Ein paar Mal wurde ich überholt und ich war heilfroh, dass ich nicht so schnell unterwegs war, denn auf einmal lief ein Reh direkt vor unser Auto. Ich konnte noch bremsen und zum Glück hat das Auto hinter mir auch direkt reagiert. Das Reh lief über die Straße und ich wollte schon weiterfahren, als ein Rehkitz direkt dahinter auftauchte und hinterherlief. Nach einer ziemlich ruckeligen Fahrt hatten wir es dann irgendwann wieder auf die befestigte Straße geschafft und so den Stau komplett umfahren, um wieder nach Hause zu fahren.

4th of July Vorbereitung fällt ins Wasser

Sonntag, 02.07.2023

Für heute hatten wir geplant, in einen der Metroparks zu fahren, wo es abends ein großes Feuerwerk gibt. Die Amerikaner feiern am 4. Juli nämlich ihren Unabhängigkeitstag. Da sie aber keine Fans davon sind, das nur an einem Tag zu feiern, gibt es überall schon ab einer Woche vorher Feuerwerke und Paraden. Wir hatten geplant, uns heute eins der größten anzuschauen; wenn nicht sogar das größte, denn es sollten mehrere 10.000 Personen daran teilnehmen. Das Wetter hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn es hat den ganzen Tag nur geregnet. Es war zwar weiterhin warm, aber zum Grillen in den Metropark zu fahren und bis abends dort zu sitzen absolut ungeeignet.

Nachdem wir den halben Tag dann vertrödelt hatten, nachdem keiner genau wusste, was wir machen sollen, habe ich vorgeschlagen, in die Mall zu fahren. Tja, den Gedanken hatten dann wohl nicht nur wir… Entsprechend voll war es dort. Wir haben dann einen Tisch zum Essen für eine Stunde später bekommen und sind ein paar Jeans kaufen gegangen. Anschließend gab es dann chinesisches Lifegrillen. Dort wird am Tisch direkt alles frisch zubereitet. Wir haben uns den Tisch mit einer anderen Familie aus Mexiko geteilt und Bene konnte gleich seine Erfahrungen der letzten Woche austauschen, da er gestern erst aus Mexiko von einer Geschäftsreise zurückgekommen war.

Nach dem Essen wollte ich dann unbedingt noch in den Merchandise Shop von Friends (TV-Serie), da es in der Mall im Moment eine Ausstellung (Duplikat des Sets) aus der Serie gab. Das war aber sehr enttäuschend und somit sind wir wieder durch die komplette Mall zurück zum Ausgang gelaufen. Mittlerweile war der Regen eher einer Sturmflut gewichen, die uns bis zum Auto ganz schön durchnässt hat.

Hoffentlich haben wir in den nächsten beiden Tagen mehr Glück mit dem Wetter.