Berichte von 08/2023

Yosemite Nationalpark

Donnerstag, 31.08.2023

Heute sind wir zu einem der Wasserfälle gelaufen. Es ging ziemlich lange ziemlich steil bergauf und ich hatte Mühe mit Bene mit zu halten. Ich musste mal wieder einen Fuß vor den anderen setzen und zusehen, dass ich nicht stolpere und die Klippe runterfalle, während Bene überall Fotos gemacht hat. An einem der Wasserfälle angekommen, war ich schon ziemlich platt und wir waren nicht mal am Ende des Pfades direkt am Wasserfall, sondern nur auf einem der Aussichtspunkte angekommen. Die nächste Stunde ist Bene dann alleine zum Wasserfall weitergewandert und hat mich auf dem Rückweg dann wieder eigesammelt. Leider waren die Wanderwege, indem man einmal im Kreis wandern konnte, gesperrt, sodass wir nur hin- und wieder zurück wandern konnten. Den weiter oben gelegenen Wasserfall haben wir dann sogar ausgelassen. Man konnte ihn gut fotografieren, aber wir sind nicht bis ganz ran gewandert.

Als wir nach 5 Stunden wieder unten angekommen waren, haben wir erstmal unsere Füße in das eiskalte Wasser gehängt, das der Wasserfall mit runtergebracht hat. Es hat extrem gutgetan!

Anschließend hatten wir noch überlegt, den kleinen Rundweg an einem der anderen Wasserfälle zu laufen. Da wir aber echt schon platt waren, es schon relativ spät war und der Parkplatz etwa so weit weg vom Beginn des Weges war, wie der Wasserfall, sind wir dann doch weiter zurück zum Hotel gefahren.

Anschließend waren wir heute zum ersten Mal in einem richtigen Restaurant, in dem man nicht nur Plastikbesteck bekommt, essen. Es war ein Winzer mit einem kleinen Restaurant. Der Service war sehr langsam, aber das Essen war lecker. Wir hatten uns nach dem Studieren der Karte entschlossen, zurück zum Hotel zu laufen, damit wir einen der Weine probieren konnten. Merke: Man ist gefährlicher zu Fuß unterwegs als vermutlich betrunken im Auto, denn es gab mal wieder keine Bürgersteige 😉

Sequoia Nationalpark & Yosemite Nationalpark

Mittwoch, 30.08.2023

Heute früh haben wir uns nochmal einen Teil des Sequoia Nationalsparks angesehen, an dem der mittlerweile zweitgrößte (vom Volumen her) Sequoia Baum steht. Den vormals zweitgrößten Baum hat ein Blitzschlag getroffen, bei dem er einen sehr großen Ast verloren hat. Da hier das Volumen an Holz gemessen wird, wurde dieser Baum vom zweitgrößten auf den drittgrößten runtergestuft.

Von einem der Ranger haben wir heute gelernt, dass Waldbrände eigentlich wichtig sind, da sie alles verbrennen, was sich auf dem Boden so ansammelt. Damit kann dann dort neues Leben entstehen. Diese natürlichen Waldbrände kommen eigentlich alle 5-15 Jahre vor. Außerdem überleben die Mammutbäume diese normalen Brände aufgrund ihrer sehr dicken Rinde in der Regel größtenteils problemlos. Da aber in den letzten ca. 100 Jahren die Feuer immer eingedämmt wurden, konnte das Material nie abbrennen. Umso verheerender war das Feuer in 2021, weil es so viel Brennmaterial gab, sodass 20% der Mammutbäume diesen großen Brand nicht überleben konnten.

Um eine Katastrophe beim nächsten Brand zu verhindern, wurden die ganzen Reste und Teile auf dem Boden zusammengetragen und Haufen gebildet. Diese sollen im Oktober kontrolliert abgebrannt werden.

Nach der Besichtigung des Baumes ging es für uns in einer langen Autofahrt weiter zum Yosemite Nationalpark. Der Weg dorthin führte uns durch nicht endende Serpentinen, mit den Bene eine Menge Spaß hatte. An einem super schönen See haben wir eine kurze Pause eingelegt. Er war sehr klar (der Sand schimmerte golden) und es war bis auf einen Wohnwagen abseits und ein Paar mit Hund und Jetski sehr leer. Dafür war der See extrem kalt, was aber bei den heißen Temperaturen absolut genial war. Als wir gerade weiterfahren wollten, kam ein Pickup angefahren mit lauter Musik und fuhr rückwärts den Strand runter, an dem wir standen. Der Wagen hatte die Böschung schon halb überfahren und blieb stehen und dann ging die Tür auf und jemand fiel fasst schon aus dem Auto. Die Leute mussten sich sowas von weggehauen haben, wie sie es unbeschadet über die Serpentinen an den See geschafft haben, bleibt uns wirklich ein Rätsel…

Im Yosemite Park angekommen, haben wir heute nicht viel gemacht, als mit dem Auto ein bisschen alles erkundigt. Für Morgen ist eine Wanderung zu drei von vier Wasserfällen geplant.

Auf dem Rückweg bzw. Weg zum Hotel hingen wir dann hinter einem Auto fest, was Schwierigkeiten beim Fahren hatte. Da der Park aber nur jeweils eine Spur in jede Richtung hat, ist es schwer, zu überholen. Dafür gibt es viele Parkbuchten, die genau dafür da sind. Das Problem daran ist aber, dass derjenige, der die anderen blockiert, das auch mitbekommen muss. Wir sind darin geendet, dass wir die gesamte Strecke (1,5 Stunden) hinter dem Auto her gezuckelt sind, weil er nicht eingesehen hat, jemanden vorbei zu lassen. Die Autoschlange, die er am Ende hinter sich herzog bestand locker aus 30 Autos…

Beitrag von Bene:

Immerhin konnten wir die Auto-PingPong-Technik anwenden: Dabei immer auf den Geraden so lange stehen bleiben, bis man das nächste Auto im Rückspiegel sieht. Dann wieder zur Schlange aufschließen. Sobald diese Lücke sich allerdings geschlossen hat, muss man die nächste Autoschlange vorbeilassen, indem man selber in eine der Parkbuchten fährt. Danach dann wieder: Auto-PingPong. So kann man zumindest ein paar der Kurven genießen 😊

Viele der Amerikaner tun sich schwer beim Autofahren; vor allem mit Kurven. In den Parks sind die Straßen deutlich enger und sehr kurvig. Gestern konnten wir am Fahrstil einen Deutschen ausmachen, denn er konnte Auto fahren!

Sequoia Nationalpark

Dienstag, 29.08.2023

Heute sind wir eine weitere lange Strecke zum Sequoia Nationalpark gefahren. Hier steht der Baum, der am meisten Holzvolumen auf der Welt hat. Hier gab es in 2021 einen sehr großen Waldbrand. An sehr vielen Stellen waren nur noch schwarze Reste zu sehen und kein einziger grüner Baum. Einige Bäume waren an ihren Baumstümpfen ebenfalls schwarz, konnten aber überleben und wieder grüne Triebe ausbilden. Die wenigsten Bäume waren vom Feuer verschont geblieben. Besonders beeindruckend waren die ganzen riesigen Mammutbäume, die nicht nur extrem hoch waren, sondern auch riesige Baumstümpfe hatten.

Nachdem wir durch die Hälfte des Nationalparks gefahren waren, sind wir auch schon in unserem Hotel angekommen – mitten im Wald. Der ursprüngliche Weg zum Hotel war gesperrt und so mussten wir durch den Wald durch Schotter und Sand fahren, um das Hotel zu erreichen. Und die Strecke war nicht kurz… Unser Auto sieht jetzt aus wie nach einer Wüstensafari und an zwei Stellen wurde es mit dem Wagen auch schon kritisch, weil er einfach nicht dafür geeignet ist, damit durch den Wald zu fahren…

Am Hotel angekommen war es aber sehr idyllisch und es war noch kaum ein Gast da. Bene konnte direkt das Kajak ausprobieren, was hier frei zur Verfügung stand und damit einmal über den kleinen See paddeln. Nach der brutalen Hitze von gestern wurde es heute dann gegen Abend im Wald schon sehr kühl und wir haben nach dem Abendessen Jacken gebraucht.

Hoover Dam, Route 66

Montag, 28.08.2023

Heute ist unser 3. Hochzeitstag 😊

Ausgerechnet für heute hatten wir uns eine der längsten Strecken ausgesucht und nur ein Motel zur Übernachtung gesucht. Wir sind zur Besichtigung des Hoover Dams gefahren. Er liegt nur etwa 30 Meilen außerhalb von Las Vegas. Unser ursprünglicher Plan hätte uns danach durch das Death Valley geführt. Da das aber aufgrund des Hurrikans geflutet wurde, haben sie es zur Wiederherstellung des Zustands für voraussichtlich 2,5 Jahre geschlossen. Wir mussten also wiedermals umplanen, weswegen wir nun in einer unbedeutsamen Stadt zwei Stunden außerhalb von Las Vegas übernachten.

Auf dem Weg zum Hoover Dam sind wir dann über die Historische Route 66 gefahren.

Am Hoover Dam angekommen, mussten wir feststellen, dass es außerhalb unseres Autos 44 Grad Celsius waren. Am liebsten hätte ich mich bei den Temperaturen gar nicht erst aus dem Auto bewegt, aber daraus wurde nichts. Zuerst haben wir uns die Staumauer von der Autobahnbrücke aus angesehen. Dazu mussten wir schon etwas bergauf laufen und bis wir etwa 20 Minuten später wieder am Auto waren, war ich klatschnass.

Weiter ging es dann nach der Kontrolle, dass wir keine Waffen oder Drohnen dabei haben, über den Damm, um auf der anderen Seite kostenfrei zu parken. Es gab ein großes Parkhaus und so gut wie niemand wollte bei der Hitze weit laufen (außer Bene 😉). Während ich mich von Schatten zu Schatten hangelte, hopste er wie immer wild herum, Foto hier und Foto da… Endlich hatten wir es dann ins Besucher Center geschafft. Dort gab es dann nochmal eine Sicherheitskontrolle und dann durften wir rein und konnten eine Tour buchen. Von der Zeit her hat es perfekt gepasst, denn 10 Minuten später startete die große Tour, die uns in die Tunnels, zu den Turbinen und diverse Schächte führte. Anschließend endete die Führung, indem wir mit dem Aufzug direkt in der Mitte vom Damm entlassen wurden. Das wäre für uns perfekt gewesen, hätten wir nicht das Video und die Ausstellung verpasst, weil die Führung direkt gestartet ist. Also ging es ab durch die Hitze zurück zum Eingang, um uns den Rest anzuschauen.

Anschließend ging unser Roadtrip dann weiter bis zu unserem Motel. Nach der ganzen Fahrerei waren wir schon ziemlich platt und haben gegenüber im Restaurant zu Abend gegessen. Da es danach immernoch über 35 Grad waren, sind wir noch zum Pool gegangen. Das war für mich dann auch neu: Schwimmen im Pool bei Dunkelheit im Mondschein.

Lower Antelope & Grand Canyon

Sonntag, 27.08.2023

Heute ging es in aller Frühe zum Antelope Canyon. Wir hatten eine Tour für 8.15 Uhr gebucht und sollten eine ¾ Stunde vorher vor Ort sein. Deutsch, wie wir sind, waren wir natürlich pünktlich da; nur, um dann 45 Minuten warten zu dürfen… Diese Tour hat sich aber definitiv gelohnt! Nach dem Abstieg in den Canyon und die Lichtverhältnisse durch den Stand der Sonne ergaben sich fantastische Farben für die Fotos. Die ganze Tour dauerte etwa 2 Stunden bis wir wieder am Auto waren. Trotz der frühen Tageszeit war es schon sehr heiß und wir durften nur Wasser und Handys mitnehmen. Der Canyon muss regelmäßig sauber gehalten werden, weil er bei Regen geflutet wird. Dann muss das Wasser wieder raufgeholt werden und Sand reingekippt werden, damit es möglich ist, in dem Canyon zu laufen.

Nach der Tour sind wir über Tuba City zum Grand Canyon gefahren. Kurz nach Tuba City haben wir noch für Dinosaurierspuren Halt gemacht. Einer der Einwohner hat uns gegen etwas Trinkgeld alle Spuren gezeigt, sowie eine Art Dino-Fingernagel, die es dort zu finden gibt. Anschließend sind wir weiter zum Grand Canyon gefahren.

Dort angekommen konnte man als erstes an einer Art Turm halten, und schonmal einen Überblick über einen Teil des Canyons bekommen. Wir waren bisher jedes Mal erstaunt, dass man von Landschaft zu Landschaft fährt und erst, wenn man davorsteht, sehen kann, was es zu bieten hat. Auch beim Bryce Canyon sieht man vorher eine völlig andere Landschaft, bis man an der Klippe steht und runter schaut.

Wir sind zwei Wege gewandert. Der eine war sehr schön; direkt an der Klippe entlang zwischen kleinen Sträuchern und Bäumen; nur mit Kieselsteinen gelegt. Der andere Weg war asphaltiert und hat uns die Sonne quasi wieder entgegengestrahlt. Außerdem standen hier nur am Rand Bäume, die kaum Schatten auf den Weg geworfen haben. Vom Canyon konnte man hier auch nichts sehen, weil der Weg ebenfalls von Radfahrern genutzt wird und man wohl nicht Gefahr laufen will, dass die Radfahrer die Klippe runter stürzen, wenn sie die Kurve nicht bekommen.

Zum Übernachten haben wir uns in einem sehr günstigen und schlechten Hotel einquartiert und waren dann um die Ecke essen. Das Resultat waren für zwei Pizzen und zwei Getränke: 73 Dollar. Für das Hotel mit Frühstück: 68 Dollar…

Monument Valley - oder auch nicht

Samstag, 26.08.2023

Heute Morgen haben wir uns auf die Reise zum Monument Valley gemacht. Nach etwa 2 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht; nur, um dann gesagt zu bekommen, dass wir mit unserem Auto nicht passieren dürfen. Die einzige Alternative war, uns eine Jeep-Tour mit 4 anderen Personen für jeweils 80 Dollar pro Person vor Ort außerhalb des Geländes zu buchen, sowie zusätzlich 8 Dollar Eintritt pro Person zahlen zu müssen, obwohl wir selbst nicht durch den Park fahren dürfen. Ohne eine Gebühr durften wir nicht mal bis zum Besucher-Center fahren. Das gab uns zum Anlass, auf dem Absatz kehrt zu machen und wieder 2 Stunden nach Hause zu fahren. Das war definitiv nicht das, was wir uns darunter vorgestellt haben.

Nach etwa einer Stunde Fahrt hatten wir eine Regenwolke eingeholt. Es war komplett sonnig, nur wenige Wolken waren am Himmel, aber eine schwarze kleine Wolke war dazwischen, aus der es sichtbar regnete. Da sich das Dach des Cabrios aber sehr schnell schließen lässt, haben wir beschlossen einfach weiter zu fahren, bis es regnet. Ca 20 Minuten vor Page regnete es direkt rechts und links neben uns, nur wir waren noch in der Sonne, bis es auf einmal losging. Bene meinte noch, wir fahren einfach schnell durch, da kann ja nicht viel runterkommen. Aber als es startete, waren es direkt sehr große Regentropfen. Also haben wir schnell das Dach zugemacht und dann kam es auch schon ordentlich runter. Wir wären nur Sekunden danach klatschnass gewesen 😊

Page (Horseshoe Bend)

Freitag, 25.08.2023

Heute ging unsere Reise weiter vom Bryce Canyon nach Page. Auf dem Weg dorthin haben wir als erstes am Lees Ferry gehalten. Hier treffen der Paria River und der Colorado River aufeinander. Der Paria River ist braun, weil sich eine Menge Dreck daruntergemischt hat und entsprechend interessant sieht dabei die Mischung der beiden aus.

Anschließend haben wir uns noch den Balance Rock angesehen. Es handelt sich dabei um einen Felsen, der sich von der Höhe gelöst hat und den Berg runtergerollt ist. Er hat dabei den Sand, auf dem er liegengeblieben ist, so stark verdichtet, dass Wind ihn nicht abtragen konnte. Somit wird die Säule unter dem Felsen immer höher bis es dazu kommt, dass der Sand den Felsen nicht mehr halten kann und alles einstürzt.

Weiter ging es dann zum Horseshoe Bend. Eine kurze Wanderung zum Horseshoe Bend bei starker Hitze, brachte mich nach einer Woche Urlaub zum ersten Mal dazu, meine lange Hose und meinen Pullover gegen eine kurze Hose und ein Top einzutauschen. Morgens waren wir noch bei 14 Grad gestartet, mittlerweile waren wir dann bei 32 Grad angekommen. Der Horseshoe Bend hat mir sehr gut gefallen und hat sich definitiv trotz dem Extra-Eintritt gelohnt.

Anschließend haben wir einen kurzen Abstecher ins Hotel gemacht. Da sie aber von uns eine Gebühr haben wollten, weil wir vor 15 Uhr eichecken wollten (es war 14.17 Uhr), sind wir zuerst noch an den Glen Canyon Dam gefahren. Die Staumauer war extrem hoch und ließ sich gut von oben fotografieren. Leider war eine Besichtigung der Turbinen für die Öffentlichkeit nicht möglich.

Nachdem wir dann lecker essen gegangen sind, haben wir es erneut mit dem Check-In probiert. Im Zimmer angekommen, haben wir kurz beraten, ob wir zum Indoor-Pool gehen oder zum Lake Powell fahren sollen. Der See hat gewonnen und somit sind wir wieder mit dem Auto aus der Stadt raus an den See gefahren. Das letzte Stück der Straße wurde uns als Off-Road angegeben und wir sind auf dem Parkplatz stehen geblieben und wollten schon zum Strand laufen, als wir von Weitem ein Ford Mustang Cabrio gesehen haben, was gerade die unbefestigte Straße zu uns hochkam. Als er oben ankam, beschlossen wir also, dass wir das wohl auch schaffen werden. Tatsächlich war die Straße relativ fest (mit Steinen und nur wenig Sand), sodass es sich gut fahren ließ. Es waren auch keine größeren Löcher in der Straße, an der wir uns hätten aufhängen können (zumindest nicht in dem Pfad, den wir gewählt hatten).

Am Strand angekommen war ich umso erstaunter, wie viele Leute mit ihren Campingwagen und Wohnmobilen noch weiter durch den tiefen Sand bis runter an den Strand gefahren sind. Wir haben etwa 100 Meter entfernt vom Wasser geparkt, wo noch kaum Sand lag. Den Vogel abgeschossen hat allerdings einer, der sein Wohnmobil direkt am Wasser (maximal 5 Meter) abgestellt hat und gleich noch sein Boot und mehrere Autos mitgebracht hat. Vermutlich braucht er mehrere Autos, die ihn aus dem Sand wieder den Strand hochziehen?

Bryce Canyon

Donnerstag, 24.08.2023

Heute Morgen sind wir zum Bryce Canyon aufgebrochen. Auf der Fahrt dorthin haben wir noch am Red Canyon Halt gemacht. Dort sind wir zwei Trails gelaufen, die uns empfohlen wurden. Auf dem einen Trail mussten wir vorab noch ein Stück unbefestigte Straße fahren, was mit einem Ford Mustang Cabriolet auch eine Herausforderung war. An einer Stelle hatten wir etwas Schwierigkeiten, haben es aber letztendlich geschafft.

An dem Trail angekommen, ist uns ein Paar entgegengekommen, das wir gegrüßt haben und die uns zurückgegrüßt haben. Direkt war uns beiden klar, dass es Deutsche sind und wir haben uns kurz einen Hinweis geben lassen, wie wir die Strecke laufen mussten. Sie waren überrascht, dass wir sie direkt als Deutsche „enttarnt“ haben, aber der deutsche Akzent ist nunmal bei 90% der Deutschen nicht zu überhören. Da reichen schon wenige Worte.

Leider haben wir irgendwie an einer Stelle dennoch den falschen Weg eingeschlagen, sodass wir dann zwischen den roten Felsen wieder den Pfad finden mussten. Mit meinen zwei linken Füßen habe ich es dabei hinbekommen, zweimal auszurutschen und mich auf die Nase zu legen. In meinem Handballen klafft nun ein Riss und ich hatte sehr viel Spaß, noch die restliche Strecke zu laufen… So viel zu meinen Wander-Künsten…

Nach dem zweiten Trail sind wir dann weiter zum Bryce Canyon gefahren. Die Strecke aus dem Red Canyon raus war sehr kurvenreich und Bene hatte sehr viel Spaß, die Kurven auszukosten. Umso größer war der Frust, wenn sich mal ein Wohnmobil vor uns befand, das bei der Beschleunigung nicht mithalten konnte…

Im Bryce Canyon angekommen haben wir den Shuttle Bus bis zur letzten Stelle genommen und sind dann den Rim Trail zurückgelaufen. Atemberaubend war der Ausblick und auch der Trail war direkt an der Klippe entlang und hat wirklich Spaß gemacht.

Rechts und links vom Canyon zog sich nach und nach der Himmel zu. An der nächsten Shuttle Haltestelle angekommen, wollten wir nur eine Station fahren, um nochmal vom Sunset Point Fotos machen zu können. Ich war aber absolut platt (nochmal schöne Grüße an die Klimaanlage des Flugzeugs!), sodass wir doch zurück zum Parkplatz durchgefahren sind. Der Shuttlebus hatte noch keine 2 Sekunden die Türen geschlossen, als es anfing zu schütten und Bene froh war, dass wir nicht ausgestiegen waren. Bis wir am Parkplatz angekommen waren, hatte der Regen etwas nachgelassen und wir konnten halbwegs trocken das Auto erreichen und zum Hotel fahren.

Zion Nationalpark

Mittwoch, 23.08.2023

Heute haben wir den Nationalpark in Zion besucht. Bene war hier gestern bereits auf Erkundungstour gegangen, während ich das Bett gehütet habe (die Klimaanlage des Flugzeugs hat mich mal wieder zerlegt…).

Heute war ich wieder etwas fitter. Wir sind einen Pfad gelaufen, der am Fluss geendet ist. Von hier aus konnte man dann noch eine ganze Weile durch den Fluss waten. Da ich aber noch zu schlapp war, hat Bene den Fluss alleine erklommen, während ich im Trockenen auf ihn gewartet habe. Morgens hatte ich ein Croissant, das ich nicht fertig gegessen hatte, in den Rucksack gepackt und dieser stand nun auf dem Boden. Es kamen einige Eichhörnchen vorbei. Zu Beginn fand ich sie noch ganz süß. Mit der Zeit wurden sie aber extrem aufdringlich. Immer wieder sind sie weiter auf mich drauf geklettert. Eins der Eichhörnchen konnte wohl durch meinen Rucksack das Croissant riechen und hat einmal kräftig in meinen Rucksack gebissen. Ein anderes hat bei der Gruppe, die in meiner Nähe saß, einen abgepackten Riegel gestohlen. Es wurde noch verfolgt, aber das Eichhörnchen war schneller.

Nach ca. 3 Stunden war Bene wieder da; nass von oben bis unten. Nicht überraschend, nachdem ich immer wieder Leute gesehen hatte, die bis zur Brust nass waren. Da es hier unglaublich viele Deutsche gab, habe ich eine Gruppe angesprochen und sie meinten, dass es am Ende immer tiefer wird. Da ich Bene kenne und er bis zur allerletzten Stelle geht, war ich mir nicht sicher, ob sein Handy das überleben wird. Aber er hat sein Handy und sein T-Shirt „gerettet“.

Als wir auf dem Weg zurück ins Auto gestiegen sind und das Dach geöffnet hatten, flog etwas in die Ritze zwischen Amatur und Sitz. Da wir gerade unter einigen Bäumen standen, dachte ich, dass es Blüten sind… es stellte sich aber heraus, dass es das Geschäft eines Vogels war, der über uns hinweggeflogen ist. Das ist dann wohl der Nachteil eines Cabrios…

Las Vegas

Montag, 21.08.2023

Nachdem uns der Hurrikan zu einem Planwechsel gezwungen hat und wir alle Hotels storniert hatten, ging es gestern in aller Frühe nach Las Vegas los, denn ab mittags sollte es extrem ungemütlich werden. Vor allem auch auf der Strecke, die wir noch fahren mussten.

Außer etwas mehr Regen (kein Vergleich zu dem Regen, den wir schon in Michigan erlebt hatten), kamen wir sehr gut bis nach Las Vegas durch. Der Check-in in unserem Hotel dauerte etwas länger, dafür war das Hotelzimmer sehr gut. Wir waren direkt am Strip, der Vergnügungsmeile, in Las Vegas untergebracht.

Den Sonntag haben wir damit verbracht, uns alles anzuschauen, was es am Strip gibt, inkl. jedem einzelnen Casino 😊

Nachdem wir einmal hoch- und wieder runtergelaufen waren, wusste ich auch, warum es den Spruch „what happens in Vegas, stays in Vegas“ gibt. Hier gab es einfach nichts, was es nicht gibt… Ich glaube, ich habe noch nie so viele seltsame, bekiffte, betrunkene und leicht bekleidete Leute auf einem Fleck gesehen.

Besonders gut haben mir die Wasserspiele vor dem Bellagio gefallen.

Heute waren wir dann in Downtown. Dort gibt es noch mehr Casinos und Straßenmusiker/Tänzer. Da eins der Casinos hier auch geringe Einsätze annimmt, wollte Bene sein Glück beim BlackJack versuchen. Nachdem er einen Gewinn von 2 Dollar erspielt hatte, hat er aufgehört und den 2 Dollar Chip als Andenken behalten. Zwischendurch hatte ich hin- und herüberlegt, ob ich auch einmal spielen soll und nachdem wir schon fast wieder nach Hause gehen wollten, habe ich mich dann doch durchgerungen und habe mich an einen der Roulette-Tische gesetzt. Wir mussten eine der Personen, die bereits an dem Tisch standen, noch fragen, wie wir mitspielen konnten, als alle schon gesetzt hatten. Sie mussten dann darauf warten, bis ich gesetzt hatte, damit das Rad gedreht werden konnte. In all der Kürze habe ich mehr oder weniger darauf gesetzt, was noch frei war, weil man die anderen Zahlen nicht mehr lesen konnte, weil alle schon gesetzt hatten. Und: Ich habe mit der 22 gewonnen 😊 Schnell war beschlossen, dass wir nicht weiterspielen, sondern direkt wieder aufhören, was wieder zu einer Spielverzögerung für die anderen kam, da wir die Chips nicht mitnehmen, sondern ein Zettel ausgedruckt werden musste, mit dem wir dann zur Kasse gehen konnten. Immerhin konnten wir mit dem „Gewinn“ die Parkgebühren bezahlen 😉

Abends waren wir dann nochmal auf dem Strip in einer Bar „Brewdog“. Dort haben wir dann eine Runde Freigetränke bekommen, weil sie unser Essen vergessen hatten und konnten nach dem Sonnenuntergang die Stadt von der Dachterrasse aus in seinen bunten Lichtern anschauen.

Hallo San Diego!

Samstag, 19.08.2023

Für uns hieß es heute: Ab in den Urlaub!

Wir sind für eine Rundreise durch Kalifornien heute in der Frühe nach San Diego geflogen. Von Detroit aus dauert das etwa so lange wie von Frankfurt nach Teneriffa.

Abflug und Ankunft haben wunderbar geklappt. Auch das shuttle zu den Mietwagenständen war schnell gefunden. Nur mussten wir dann knapp eine Stunde für unseren Mietwagen anstehen; aber das hat sich gelohnt!

Gemietet hatten wir extra ein Cabriolet und der junge Mann am Schalter hat uns dann nach unserer Präferenz gefragt und wir hatten tatsächlich Glück und es war noch ein Ford Mustang Cabrio, wenn auch in weiß, verfügbar. Bene war überglücklich über unsere Errungenschaft, die direkt ausgetestet wurde.

Benes Papa hatte uns einen Reiseführer geschickt, in dem wir den Scenic Drive gefunden hatten. Eine Route durch San Diego und am Wasser entlang, die eigentlich bestens ausgeschildert sein sollte. Wir konnten die Beschilderung allergings maximal in ¼ der Strecke finden und haben uns irgendwann lieber an google maps gehalten.

Nachdem wir wieder am Flughafen und der USS Midway vorbeigefahren waren, lotste uns der Scenic Drive zum Cabrillo National Monument. Von hier aus hatte man einen fantastischen Blick in Richtung San Diego Downdown und konnte die Wasserstraße, den Flughafen und sehr viele Boote sehen.

Danach sind wir dann weiter an der Küste entlang Richtung La Jolla Beach gefahren. Wir konnten einen der begehrten Parkplätze direkt am Wasser ergattern und zu den Seelöwen und Robben laufen. Hier tummeln sich eine ganze Menge und fast alle machen, was ich auch gerne tue: faul rumliegen 😊

Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, außer ein paar Toasts morgens um 6 Uhr, beschlossen wir, den letzten Strand zu überspringen und stattdessen weiter zu unserem Hotel zu fahren. Nach dem Check-in haben wir in Laufweite ein gut bewertetes mexikanisches Restaurant gefunden, wo wir essen konnten.

Mittlerweile hatten wir überall von dem Hurrikan gelesen und gehört und mussten unsere Reise nochmal umplanen. Eigentlich wollten wir bis Montag in San Diego bleiben, dann nach LA fahren und dann weiter nach Las Vegas. Aufgrund des Hurrikans haben wir aber bei unserem Hotel angefragt, bereits morgen abreisen zu können und wollen dann direkt nach Las Vegas fahren, um dem ganzen zu entfliehen.

Mit dem Boot auf den Lake Cass

Sonntag, 13.08.2023

Nachdem wir gestern Abend doch noch spontan nach Hause gefahren sind, um doch in unseren eigenen Betten zu schlafen, haben wir heute dann einen Tagesausflug in der Nähe gemacht.

Bereits im Winter (siehe Bericht vom 19.3.) waren wir einen Tag hier an den See gefahren. Allerdings war es da noch extrem kalt und das Wasser war am Strand gefroren.

Da wir hier zu dem State Park direkt am See gefahren sind, konnten wir zum ersten Mal ausnutzen, dass wir eine Jahresgebühr mit unserem Kennzeichen für die Michigan State Parks bezahlt haben. Wir mussten somit bei der Einfahrt nichts bezahlen. Wir konnten auch direkt in Seenähe parken und haben eine gute Stelle gefunden, an der wir mit unserem Kajak ins Wasser gehen konnten.

Für die nächsten Stunden haben wir dann die Boote auf dem See beobachtet und haben uns vom Wind treiben lassen. Zwischendrin sind wir immer mal wieder ein Stück zurück gepaddelt, damit wir nicht am Schluss extrem weit paddeln mussten. Ab und zu hat der Wind auch mal gedreht, sodass wir in eine andere Richtung getrieben wurden.

Der See war nicht besonders tief, sodass Bene weiter draußen bequem über Bord gehen konnte und nur hüfthoch im Wasser stand. Im Zweifel hätten wir dann auch einfach zurück laufen können…

Wir haben ein Boot

Samstag, 12.08.2023

Wir hatten ursprünglich geplant, dieses Wochenende nach Traverse City zu fahren. Dort war an diesem Wochenende allerdings ein großes Fest und entsprechend alles Bezahlbare ausgebucht. Also haben wir kurzerhand überlegt, zelten zu gehen. Nachdem einige Versuche, ein Zelt zu kaufen, gescheitert sind, ist Bene auf ein aufblasbares Kajak aufmerksam geworden – und plötzlich hatten wir ein Kajak anstelle eines Zeltes. Noch gestern Abend musste ausprobiert werden, was wir da gekauft hatten. Deshalb sind wir in der Nähe an einen Fluss gefahren. An der ersten Stelle hatten wir nicht so viel Glück. Hier war es unmöglich, einzusteigen. Alles war hoch zugewachsen. Wir wollten schon aufgeben, da auch Regen angesagt war, als wir auf dem Weg nach Hause einen kleinen Anleger gesichtet haben. Kurzerhand sind wir über die Brücke dorthin gefahren und konnten dort tatsächlich problemlos ins Wasser steigen. Alles ging reibungslos und nachdem das Kajak getestet war, haben wir wieder alles eingepackt und sind nach Hause gefahren. Wir waren kaum losgefahren, als ein großer Schutt losging.

Für heute wollten wir also zelten fahren. Da wir weiterhin kein passendes Zelt gefunden haben, haben wir beschlossen, alles ins Auto zu packen und im Auto zu übernachten. Nachdem der Nudelsalat fertig gemacht und alles im Auto verstaut war, ging es los Richtung Norden. Dort hatten wir einen kleinen See ausgeguckt und wollten unser Glück dort einfach mal versuchen. Die erste Stelle verlief im wahrsten Sinne des Wortes in einer Sackgasse. Mit etwas Geschick wären wir dort vielleicht in den See gekommen, aber er war komplett zugewachsen und ich war mir nicht sicher, ob wir wieder rausgekommen wären. Außerdem hatten hier wohl ein paar Einheimische die Straßenschilder als Zielscheiben für ihre Waffen benutzt… In der Nähe der Schilder aufhalten, wäre vielleicht nicht die beste Idee gewesen. Wir haben unser Glück dann nochmal direkt nebenan an dem anderen See probiert, an den wir aber gar nicht erst nahe genug rankamen. Überall waren nur Feldwege und Trails, in denen Leute mit Quads oder Motorrädern unterwegs waren. Dementsprechend waren auch alle „Straßen“ sandige Schotterpisten; und da es gestern noch geregnet hatte, wurde somit diese Fahrt mit unserem normalen Straßenauto ein kleines Abenteuer.

Wir sind also erstmal weitergefahren und dann an einem Stausee gelandet. Hier war allerdings das Problem, dass alles zugebaut und damit Privatgelände war. Wir haben dann auf google Maps einen öffentlichen Platz entdeckt und konnten dort tatsächlich parken und mit unserem Kajak ins Wasser gehen. Wir sind zuerst eine Weile gepaddelt und haben uns dann vom Wind wieder die Strecke zurücktreiben lassen. An dem Wasser standen auf der einen Seite große Häuser und auf der anderen Seite riesige Häuser und jeder hatte mindestens einen Bootanleger. Allerdings war uns aufgefallen, dass sie Niedrigwasser hatten, denn alle Anleger waren mindestens einen Meter über der Wasseroberfläche angebracht.

Zurück am Anleger ist uns aufgefallen, dass „Naturschutz“ hier noch kleingeschrieben wird. Einige Leute hatten eine Wasserrutsche gebaut. Damit es besser rutscht, wurde eimerweise Seife darauf gekippt, die natürlich im See gelandet ist… Generell ist es so, wie uns von ein paar Leute schon berichtet wurde: Wenn man nur 2 Stunden nach Norden fährt, findet man eine ganz andere Bevölkerung. Kollegen haben den Ausdruck Hillbilly oder Redneck verwendet. Die Beschreibung war: „They make things work which are not supposed to be working“.

Als wir anschließend wieder alles ins Auto gepackt hatten und weiter zu einem Park zum Grillen gefahren sind, ist uns auch aufgefallen, warum das Wasser so niedrig war. Es wurde an dem Staudamm am Ende des Flusses gebaut. Wahrscheinlich wurde für die Arbeiten an der Mauer mehr Wasser abgelassen.

Unseren Grill haben wir dann in der Nähe des Flusses in einem Park aufgebaut und gegrillt. Mittlerweile war es später Nachmittag und wir waren uns nicht ganz sicher, wo ein guter Platz zum Übernachten war. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns dann, noch nach St. Helen zu fahren und anschließend doch wieder nach Hause.

In St. Helen sind wir dann nochmal zu einem großen See gefahren. Hier wurden auch Boote über eine Rampe rein- und rausgeholt. Nachdem wir uns das Spektakel eine Weile angesehen haben, sind wir dann die Rückreise angetreten. Hier gab es übrigens nichts, was es nicht gab… Leute, die erst auf ihr Boot geklettert sind und sich dann haben ins Wasser haben fahren lassen, um nicht vom Steg auf das Boot klettern zu müssen. Jetski’s, deren Besitzer nicht abgestiegen sind, sondern sich auf ihren Jetski’s auf dem Anhänger haben rausziehen lassen und dann erst nach ein paar Runden auf dem Parkplatz abgestiegen sind und Kinder, die auf der Ladefläche eines Ford F150 (Pickup) mitgefahren sind.

Alles in allem war es ziemlich spannend, was da so passiert ist. Das kennt man nunmal in Deutschland nicht, dass man mit seinem Auto halb ins Wasser fährt, um sein Boot rauszuholen. Das geht auch nur mit den Pickups. Mal abgesehen davon, dass es bei manchen Pickups auch nicht mehr viel ausmacht, wenn sie noch durch Wasser fahren. Die Autos fallen ja sowieso auseinander…

Es gibt Brot!!

Mittwoch, 09.08.2023

Nachdem wir in den letzten Tagen über Essen nachgedacht haben, das uns hier fehlt, ist uns eingefallen, dass wir einen Tipp mit einem polnischen Supermarkt bekommen hatten, als wir das erste Mal im Ikea unterwegs waren. Wir konnten uns nicht mehr daran erinnern, wo genau dieser Markt war, aber ich dachte, ich schaue mal, ob ich online fündig werde. Und er ist tatsächlich nur etwa 15 Minuten von unserer Wohnung entfernt. Die Öffnungszeiten sind unter der Woche aber nicht besonders gut mit unseren Arbeitszeiten vereinbar, aber für das Wochenende hatten wir uns einen Besuch vorgenommen.

Heute sind wir also losgezogen und wollten uns überraschen lassen, was man dort so kaufen kann. Ich hatte noch nicht zu träumen gewagt, dass es dort tatsächlich richtiges Brot zu kaufen gibt. Nachdem wir schon überglücklich über abgepacktes Brot und normale Bratwurst waren (die mischen hier alle möglichen Dinge in ihre Bratwurst; reine Bratwurst ohne Firlefanz gibt es nicht), kamen wir an die frische Theke mit Brot, Brötchen und Brezeln… wir waren im Himmel! Schon alleine der Geruch von frischen Backwaren…! Wir haben also zwei knusprige frische (sogar noch warme!) Baguettes zu dem Brot gekauft. Wir waren noch nicht ganz aus dem Laden raus und saßen wieder im Auto, als dem einen Baguette schon die Hälfte fehlte… unfassbar, wie sehr man sich über Brot freuen kann! Und es schmeckt auch noch!! Fantastisch 😊

Wir wollten den Rest des Tages nicht wieder einfach nur verbummeln und so sind wir nach Dearborn gefahren. Dort wurde ein Homecoming Volksfest gefeiert. Wir hatten Mühe, einen Parkplatz zu finden und sind danach zu dem Platz gelaufen. Es war im Prinzip eine große Kirmes. Es gab viele Fahrgeschäfte und ganz viele Food-Trucks, außerdem einige Stände, die Sachen verkauft haben oder für ihre Kirche oder Schule geworben haben. Es gab auch eine große Bühne, wo später am Abend noch ein Konzert stattfinden sollte. Uns war es aber irgendwie zu voll und das Konzert noch zwei Stunden entfernt, deswegen haben wir beschlossen, noch nach Detroit Downtown zu fahren, denn auch da sollte es Livemusik auf einem der Plätze geben.

Wir sind also wieder mit unserem Auto bis zur Ferry Street gefahren und dort in die Qline (Bahn) eingestiegen, die man kostenlos nutzen kann. Die Bahn braucht etwa 20 Minuten bis nach Downtown, aber so haben wir uns das Parken in der Innenstadt gespart.

An dem Platz angekommen, gab es wirklich gute Livemusik und wir konnten uns eine Weile an einen Tisch setzen und die Musik genießen. Der Platz war nur rar gefüllt und auch hier gab es ein paar Getränke- und Essenswagen, sowie ein paar Verkaufszelte. Nach einer Weile beschlossen wir, noch eine Runde über die anderen Plätze zu drehen, um zu sehen, was dort noch los ist. Dabei sind wir an einem Platz vorbeigekommen, an dem eine Menge Sand aufgeschüttet war. Dort wurde eine Strandbar aufgestellt. Mitten in der Stadt 😊

Nachdem wir auch noch bei der „Faust“ vorbeikamen, haben wir beschlossen, wieder nach Hause zu fahren. Mittlerweile war es auch schon 22 Uhr. Auf der Anzeige an der Bahn stand, dass sie in 24 Minuten kommen würde. Da dort schon einige Personen warteten und wir keinen Platz mehr auf einer der Hollywood-Schaukeln an der Haltestelle bekommen haben, dachten wir, dass wir einfach zur nächsten Haltestelle laufen, um die Wartezeit zu verringern. An der nächsten Haltestelle war es deutlich voller und die Wartezeit auf der Anzeige zeigte nun 36 Minuten an. Wir beschlossen also, einfach weiter von Haltestelle zu Haltestelle zu laufen.

An der letzten Haltestelle bevor wir hätten aussteigen müssen, ist die Bahn dann an uns vorbeigefahren. Wir waren aber mittlerweile in unserem Laufrhythmus angekommen und wollten die letzte Haltestelle jetzt nicht mehr fahren und sind dann einfach bis zu unserem Auto durchgelaufen. Danach waren wir allerdings schon ziemlich platt.