Lokaler Arbeitsvertrag in den USA

Heute waren wir bei einer Freundin aus der Turnhalle zu Halloween eingeladen. Ausgerechnet heute fing es zum ersten Mal an zu schneien und war sehr kalt. Sie hatten vor dem Haus aber zum Glück ein Feuer gemacht, damit wir halbwegs gewärmt bleiben konnten. Es gab traditionell Chili und Nudeln mit Gulasch (bezeichnet als Gulasch, für Deutsche aber eher eine Bolognese). Zwischen 18 und 20 Uhr kamen dann einige Kinder in ihren Kostümen vorbei. Bereits auf unserem Weg in die Siedlung waren wir an extrem vielen Kindern vorbeigefahren. Da das Haus aber etwas außerhalb stand, kamen hier nicht ganz so viele Kinder hin. Es war aber dennoch gut besucht. Zwei Jungs kamen sogar Oberkörperfrei, während ich trotz Skiunterwäsche und Feuer am Frieren war…

Als die Kinderscharen nachließen, sind wir nach Drinnen gegangen und haben noch ein Spiel gemeinsam gespielt. Das war eine kleine Herausforderung… Das Spiel ging etwa wie stille Post, nur, dass die Personen immer abwechselnd malen und dann wieder das Wort aufschreiben mussten. So kamen folgende lustiges Beispiele dabei heraus: das englische Wort „Fan“ hat mehrere Bedeutungen und so kam statt eines Ventilators am Ende ein Fußball-Fan heraus. Etwas ähnliches ist beim Malen von Benes „Steroiden“ herausgekommen. Ich dachte, man könnte Anabolika einfach mit c schreiben, aber das Wort scheint es im Englischen nicht zu geben und so dachte der neben mir, ich meinte Anaconda und hat mit einer Schlange weitergemacht… Das führte zu einigen Lachern.

Es war ein sehr gelungener Abend.

Heute hatten wir Tickets zu dem Home Season Opener Eishockey-Spiel Detroit Red Wings gegen Tampa (Florida). Für uns beide war es das erste Eishockey-Spiel, was wir uns jemals angesehen haben. Die Little Caesars Arena war ausverkauft und die Stimmung war ausgelassen. Wir haben Tickets gekauft, bei denen wir relativ weit oben im Rang saßen, weil die Tickets ohnehin schon teuer waren. Man konnte aber auch noch aus der Entfernung alles sehr gut sehen.

An sich hat mir das Spiel sehr gut gefallen. Es geht alles sehr schnell. Allerdings gibt es auch viele Unterbrechungen, in denen das Eis präpariert wird. Nicht nur in den Pausen, sondern auch während des Spiels. Highlight im ersten Drittel war, wie ein Spieler rücklings wie ein Stock über die Bande kippt und bäuchlings auf der Bank landet. Natürlich nicht, ohne dass da jemand nachgeholfen hat. Das wurde aber dadurch ausgelöst, dass ein anderer Spieler vorher gefoult wurde, ohne dass es geahnt wurde.

Spannend blieb es bis zum Ende, da nie jemand mehr als ein Tor vorne lag. Das allerletzte Tor hat aber wohl kaum mehr einer mitbekommen, da es nur ein paar Millisekunden vor dem Abpfiff gefallen ist und auch nur durch einen Schuss, der den Puck möglichst weit weg vom eigenen Tor bringen sollte. Alle haben bereits den Abpfiff gefeiert, da Detroit gewonnen hat. Das letzte Tor ist übrigens ebenfalls durch einen deutschen Spieler gefallen, der einer der Publikumslieblinge ist. Eventuell ist er auch so beliebt, weil er immer in der Nähe war, wenn es irgendwo Streit gab. Er war nämlich ebenfalls ganz vorne dabei, als es im letzten Drittel hitzig wurde und eine Schlägerei gab. Das war im Übrigen auch das, was mir am Wenigsten gefallen hat…! Aber Bene meinte, die meisten machen den Sport nur aus dem Grund, dass sie sich auf der Eisfläche gegenseitig verprügeln dürfen… Und gute Hits und Boxereien werden genauso gefeiert wie Tore. Wir haben auch nachgelesen, dass es früher eine extra Spielerposition „Enforcer“ gab.

Da wir noch nie auf einem Spiel waren und auch kein Trikot besitzen, sind wir in unseren „normalen“ Klamotten gekommen. Lustigerweise hatten wir beide einen blauen Pullover in fast demselben Farbton an. Was daran allerdings schlecht war, war, dass Tampa als Vereinsfarben blau hatte und die Detroit Red Wings rot sind, was vermutlich alle dazu veranlasst hat, zu glauben, dass wir zu Tampa gehören.

Bene wollte sich dann noch ein Trikot von dem deutschen Spieler kaufen, allerdings kostet ein Trikot $250… Unfassbar, wie teuer das ist. Was aber vor allem erstaunlich ist, ist, dass fast jeder dort ein Trikot anhatte oder einen Pullover, Kappe, etc.

In diese Halle gehen übrigens 19 Tausend Menschen rein! Alles war rot (bis auf vielleicht 30 blaue Personen im „Auswärtsblock“; …und uns 😉)

Erstaunt war ich auch, wie schnell sich die Halle und die Straßen anschließend geleert haben. Kein Verkehrschaos wie nach dem Feuerwerk, was wir uns im Juli angesehen haben. Selbst die Bahn war leer.